ServiceWurmkompostierung

Die Flow-Through Wurmbox

Die Flow-Through Wurmbox hat den Vorteil, dass man sich bei der Entnahme des Wurmhumus nicht mit im Substrat verbliebenen Würmern und Wurmeiern herumschlagen muss – die leben nämlich nur in den oberen 20 cm der Wurmbox. Man füttert von oben und entnimmt den fertigen Wurmhumus von unten. Durch sein Eigengewicht rutscht das Substrat langsam nach unten nach.

Sie benötigen:

Vollholzbretter naturbelassen (ohne Lack, ohne Lasur); 2 Stück 50 x 60 cm, 2 Stück 60 x 60 cm, 1 Stück 53 x 60 cm (jeweils im Ganzen oder aus mehreren Brettern zusammengesetzt, auch Nut- & Federbretter haben sich bewährt)
4 Stk. 5/5er Staffeln, 1 m lang
4 Stk. Holzleisten ca. 40 cm lang
1 Blumentopfuntersetzer eckig 50 x 50 cm
6,6 lm Edelstahlseil 2 mm, 2 Seilklemmen; (alternativ 11 verzinkte Eisen- oder Kohlefaserstäbe, Länge: 52 cm bzw. 50 cm und die Holzbretter auf 48 cm statt 50 cm zuschneiden)
2 Stk. U-Profil oder Kabelkanal, Länge 50 cm, Stärke: bitte auf en Blumenuntersetzer abstimmen, der sollte gut reinpassen;
1 Akkubohrmaschine, Holzschrauben
1 kleiner Handrechen zum Entnehmen des Wurmhumus

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Anleitung:

  1. Verschrauben Sie eines der Holzbretter im Format 50 (Breite) x 60 (Höhe) cm mit zwei 5/5er Staffeln. Verschrauben Sie die Staffeln jeweil links und rechts mit dem Brett, bündig mit der Oberkante.
  2. Schrauben Sie ein U-Profil zwischen die beiden Staffaln, etwa 20 cm unterhalb des Brettes.
  3. Wiederholen Sie Schritt 1 und 2 mit dem anderen 50 x 60 cm Brett und den anderen beiden Staffeln. Sie haben nun die beiden Seitenteile der Kiste gebaut.
  4. Jetzt werden die beiden 60 x 60 cm Bretter mit den Seitenteilen verschraubt, sodaß eine viereckige Kiste – ohne Deckel und Boden – auf vier Beinen entsteht. ACHTUNG! Die Seitenteile müssen wie auf der Abbildung (Ansicht von oben) dargestellt eingesetzt werden, die Staffeln sind also AUSSEN. Das ist wichtig, damit der Wurmhumus bei der Ernte nicht neben dem Blumenuntersetzer landet.
  5. Testen Sie, ob Sie den Blumenuntersetzer in die U-Profile einschieben können und ob er stabil sitzt. Gegebenenfalls, müssen Sie die vordere und hintere Wand nochmals demontieren und etwas versetzen.
  6. Bohren Sie 11 Löcher in das Brett der Vorderseite. Positionierung: Nebeneinander in gerader Linie, etwa 3 cm Abstand zur Unterkante, 4 cm Abstand zwischen den Bohrungen. Erstes Loch: 10 cm innerhalb der Außenkante der Kiste.
  7. Wiederholen Sie den Vorgang auf der Rückseite.
  8. Fädeln Sie nun das Stahlseil durch die Löcher. Beginnen links hinten, dann links vorne -> Loch Nr. 2 vorne -> Loch Nr. 2 hinten -> Loch Nr. 3 hinten -> Loch Nr. 3 vorne usw. Wenn Sie fertig sind verlaufen 11 Seilstränge im Abstand von 4 cm parallel von vorne nach hinten am unteren Rand der Box.
  9. Spannen Sie das Seil und fixieren Sie es mit den Seilklemmen. Nach dem Spannen kann das Überstehende Seil abgeschnitten werden. (Alternativ: Stecken Sie die Stäbe durch die Löcher.)
  10. Schrauben Sie die vier Leisten etwas innerhalb der Ränder auf die letzte Holzplatte (60 x 53 cm). Der Abstand ist links und rechts jeweils etwa 8 cm, vorne und hinten etwa 3 cm. ACHTUNG! Das Holz wird arbeiten. Der Deckel soll leicht abzunehmen sein. Die Leisten sollen ein Runterrutschen verhindern.
  11. Setzen Sie nun den Deckel auf die Wurmbox und schieben Sie den Blumenuntersetzer in die U-Profile – FERTIG!

Befüllen der Kiste:

Zuerst legen Sie auf die Stahlseile mehrere Lagen Zeitungspapier oder eine Lage (braunen, unbeschichteten) Karton. Darauf kommen die Kompostwürmer oder Futterwürmer im mitgelieferten Substrat. Oben drauf können Sie nochmals Karton oder Zeitungspapier legen, allerdings muss ausreichend Luft ans Substrat kommen, also am Besten nicht vollständig bedecken. Sorgen Sie für ausreichend Feuchtigkeit! Überschüssige Flüssigkeit wird im Blumenuntersetzer aufgefangen. Diese Flüssigkeit ist Wurmtee und kann – mit Wasser verdünnt – zum Düngen verwendet werden.

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Füttern:

Sie können langsam anfangen zu füttern. Anfangs ist Ihre Wurmpopulation noch nicht in der Lage alle Ihre pflanzlichen Abfälle zu verwerten. In den ersten Wochen wird sich Ihre Wurmbox auf die Menge des von Ihnen produzierten Nahrungsangebotes einstellen, sodaß nach einiger Zeit genau die richtige Anzahl an Würmern für Ihren Haushalt zur Verfügung steht.

Was fressen Kompostwürmer? Pflanzliche Abfälle aller Art. Kompostwürmer sind keine Fleischfresser. Es empfiehlt sich nicht tierische Abfälle in der Wurmbox zu entsorgen, da es zu erheblichen Geruchsproblemen kommen kann und sich evtl. Fliegenmaden o.ä. in der Kiste ansiedeln. Eine Ausnahme bilden zerkleinerte Eierschalen.

Entnahme von Wurmhumus:

Das Volumen des Ausgangsmaterials reduziert sich bei der Wurmkompostierung auf ca. 10%. Bis zur ersten Entnahme von Wurmhumus sollte man sich in etwa ein halbes Jahr gedulden (wenn die Kiste vorher voll ist, könnte man über die Anschaffung einer größeren nachdenken). Das Zeitungspapier bzw. der Karton am Boden der Wurmbox wird bis zur ersten Entnahme von Wurmhumus zersetzt sein.

Nehmen Sie den kleinen Rechen und kratzen Sie damit den fertigen Wurmhumus durch die Stahlseile. Er wird in den Blumenuntersetzer fallen. Diesen könne Sie herausziehen und entleeren. Der restliche Wurmhumus rutscht durch sein Eigengewicht langsam nach.

Der richtige Platz

Kompostwürmer arbeiten am Besten in einem Temperaturbereich von 15 bis 25 °C bei hoher Feuchtigkeit. Über 30 °C beginnt der kritische Temperaturbereich, in dem die ersten Würmer absterben. Unter 10 °C arbeiten die Würmer nicht mehr effizient. Das heißt, man sollte seine Wurmbox im Schatten positionieren und frostfrei überwintern.

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